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Grabmahl für Petra Kelly

 

Petra Kelly war Gründungsmitglied der Partei „Die Grünen“, und engagierte sich besonders in der Friedens-, Menschenrechts- und Ökologiebewegung.

Das Grabmal der Politikerin auf dem Würzburger Waldfriedhof vereinigt in sich eine doppelte Symbolik: Der Sockel stellt eine brennende Kerze dar, die sich allzu schnell verzehrt; ähnlich dem rastlosen und kräftezehrenden Lebens der Petra Kelly. Die drehbar  aufgesetzte Kugel – eine Metapher unserer Welt - trägt eingemeißelte Zeichen und Bilder, die beispielhaft das weltumspannende Engagement der Politikerin für Frieden, Menschenrecht und Umweltschutz zeigen.

Die Darstellungen zum Erhalt der Natur umfassen im oberen Bereich der Kugel den Regenwald und hierin eingebettet die Sonnenblume als Leitmotiv der „Grünen“. Im unteren Teil das Leben in den Ozeanen, den Einsatz gegen den Walfang.

In der Mitte der Kugel umschließt eine Menschenkette unsere „Eine-Welt“. Menschen unterschiedlichster Kulturen und Hautfarben, Kleine und Große, eine schwangere Frau, ein Schutz suchendes Kind, ein behinderter Mensch im Rollstuhl, alte und gebrechliche Menschen. Sie alle symbolisieren ein respektvolles und friedliches Miteinander.

Die Taube ist das Zeichen der Friedensbewegung, das Frauenzeichen mahnt die Gleichberechtigung der Geschlechter an. Das stilisierte Krokodil der Aborigines erinnert an die massive Gefährdung durch den Uranabbau in Australien. Das Zeichen Yin und Yang steht stellvertretend für die Gleichberechtigung und freie Ausübung der Religionen dieser Welt mit besonderem Augenmerk auf die Menschenrechtssituation in Tibet.

Das zentrale Motiv auf der Kugel stellt eine Sonne dar, wobei ein Sonnenstrahl, als Federkiel gestaltet, auf das schriftstellerische Wirken von Petra Kelly verweist. Die Sonnenscheibe ist gefüllt mit einer Illustration aus dem Buch „Der Kleine Prinz“ von  Antoine de Saint-Exupéry. Sie bezieht sich auf das Lieblingsbuch ihrer mit 10 Jahren an Krebs verstorbenen Halbschwester Gracia Patricia, die unterhalb dieses Motives als Mädchengestalt zu erkennen ist.

Dies unterstreicht die besondere Beziehung zu der ebenfalls hier beigesetzten Schwester und weist hin auf die Idee des „Kinderplaneten“, ein von der „Grace P. Kelly-Vereinigung e.V.“ entwickeltes psychosoziales Modellprojekt zur besseren Betreuung von Kindern in Krankenhäusern.

Idee und erste Entwürfe zu diesem Denkmal stammen von Klaus Görder, Steinmetzmeister aus Bad Salzuflen. Fasziniert von der inneren Stärke Petra Kellys war es ihm ein Anliegen, dieser engagierten Persönlichkeit ein Denkmal zu setzen. Für die Motivwahl und Ausgestaltung der „Weltenkugel“ aus Anröchter Dolomit konnte er Helmut Schön gewinnen.

Gemeinsam stifteten sie das Denkmal zum ersten Todestag von Petra Kelly am 1. Oktober 1993.

» Friedhof in Würzburg - Bericht zur Führung zum Grab von Petra Kelly am 30.09.2007

 

 

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